Verehrte Trauergäste, Parteigenossen, Wutbürger!
Wir
haben uns heute in dieser für uns alle so schweren Stunde
zusammengefunden, um dem Mann nachzutrauern, der aus dem
Bundespräsidentenamt den Bundespräzedensfall machte.
Ich
glaube es ist nicht übertrieben, wenn ich behaupte, dass das Amt des
Bundespräsidenten Christian Wulff genausogut kleidete wie die Metapher
vom einsamen Wulff.....Wolf.....welcher ein Rudeltier ist!
Christian Wulff war vieles!
Moderner Vorreiter, geschickter Vermittler, einfühlsamer Familienvater, liebender Ehemann.
All das gab er ohne zu zögern für das Amt des Bundespräsidenten auf.
Eine
selbstlosere Tat hat Deutschland nicht mehr gesehen seit Adolf Hitler
im Juli 1933 alle Parteien außer der NSDAP verbot. (Die Ironie ist doch
bisweilen ironisch)
Der große Zapfenstreich unseres Vorbildes wird durch unnötige politische Diskussionen überschattet.
Die
Frage, ob ein Zapfenstreich gerechtfertigt ist, ist sinnlos und
vergriffen, hat er uns allen doch bewiesenermaßen einen Streich gespielt
und somit ebenjenen auch verdient.
Patriotische Bürger
unseres Landes gaben sich aber nicht damit zufrieden, dass allein
militärische Traditionen eine Rolle spielten, nein sie verabschiedeten
sich auf ihre ganz eigene Art und Weise von unserem Bundespräsidenten.
Das
Land der Dichter und Denker ist eben auch ein Land der musischen Künste
und so spielten seine Anhänger ein letztes Mal die traditionelle
Vuvuzela und blasen zum Abschied, tränengerührt nahm der scheidende
Präsident dies zu Kenntnis.
Auch Angela Merkel ist anwesend.
Joachim
hatte alles was sie sich wünschen konnte, Charisma, Frauen, Charme,
politische Finesse und Schulden die getilgt werden müssen, das geballte
Paket des Über-Bundespräsidenten eben.
Wie ärgerlich, denkt sie
sich, dass sie sich für Christian entschieden hat. Doch die Kanzlerin
wirkt trotz innerer Diskrepanzen entspannt, weiß sie doch, dass sie die
Misere im Zweifel immer aufs Volk schieben kann.
Die
finanzielle Unterstützung von 199.000 Euro jährlich plus Bürospesen ist
ein geringer Trost, so viel mehr könnten wir für ihn tun.
Insider
berichten, dass die CDU im zu Ehren einen Antrag im Bundestag
durchbringen will, der hungernde Kinder in Afrika verpflichtet, Wulff
jeden Monat zehn Cent zu schicken oder alternativ ein bis zwei Rettungsschirme ins Hause Wulff abzuleiten.
So
erhebe ich nun mein Glas und trinke in Ehren auf den Mann, der dafür
gesorgt hat, dass das Dschungelcamp nur noch das zweitnervigste Thema in
Presse, Fernsehen und Kaffeepausen wurde.
Ich erhebe
mein Glas auf den Mann, der sich in Zeiten der Finanzkrise nicht scheut,
einen Kredit aufzunehmen und dies öffentlich nicht oder nur halb oder
gar nicht oder irgendwann einmal klarstellt.
Ich trinke auf einen Visionär, der in den Köpfen mancher Menschen kein Mitleid verdient. Diesen Leuten habe ich nur eins zu sagen:
Recht haben sie, er verdient kein Mitleid, er verdient 199.000 jährlich plus Bürospesen!
Ich trinke
auf den Politiker, der nach Ludwig XIV die krachendsten Partys schmiss
und keine Kosten und Mühen scheute, vor allem, weil es nicht seine
Kosten und Mühen waren, Kenner nannten ihn hinter vorgehaltener Hand
auch deshalb "Sonnenpräsident".
Doch vor allem trinke
ich heute Abend auf die Tauben, die unendlichen Massen an Tauben und
sonstigem Federvieh, die durch gesammelte Brotkrümel und Körner von mir
angelockt wurden und das Auto Christian Wulffs während dieser Feier
zugeschissen haben.
Salut!
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