Freitag, 9. März 2012

Nachruf für Christian Wulff

Verehrte Trauergäste, Parteigenossen, Wutbürger!

Wir haben uns heute in dieser für uns alle so schweren Stunde zusammengefunden, um dem Mann nachzutrauern, der aus dem Bundespräsidentenamt den Bundespräzedensfall machte.



 

Ich glaube es ist nicht übertrieben, wenn ich behaupte, dass das Amt des Bundespräsidenten Christian Wulff genausogut kleidete wie die Metapher vom einsamen Wulff.....Wolf.....welcher ein Rudeltier ist!


Christian Wulff war vieles!
Moderner Vorreiter, geschickter Vermittler, einfühlsamer Familienvater, liebender Ehemann.
All das gab er ohne zu zögern für das Amt des Bundespräsidenten auf.
Eine selbstlosere Tat hat Deutschland nicht mehr gesehen seit Adolf Hitler im Juli 1933 alle Parteien außer der NSDAP verbot. (Die Ironie ist doch bisweilen ironisch) 


Der große Zapfenstreich unseres Vorbildes wird durch unnötige politische Diskussionen überschattet.
Die Frage, ob ein Zapfenstreich gerechtfertigt ist, ist sinnlos und vergriffen, hat er uns allen doch bewiesenermaßen einen Streich gespielt und somit ebenjenen auch verdient.

Patriotische Bürger unseres Landes gaben sich aber nicht damit zufrieden, dass allein militärische Traditionen eine Rolle spielten, nein sie verabschiedeten sich auf ihre ganz eigene Art und Weise von unserem Bundespräsidenten.

Das Land der Dichter und Denker ist eben auch ein Land der musischen Künste und so spielten seine Anhänger ein letztes Mal die traditionelle Vuvuzela und blasen zum Abschied, tränengerührt nahm der scheidende Präsident dies zu Kenntnis.

Auch Angela Merkel ist anwesend.
Joachim hatte alles was sie sich wünschen konnte, Charisma, Frauen, Charme, politische Finesse und Schulden die getilgt werden müssen, das geballte Paket des Über-Bundespräsidenten eben.
Wie ärgerlich, denkt sie sich, dass sie sich für Christian entschieden hat. Doch die Kanzlerin wirkt trotz innerer Diskrepanzen entspannt, weiß sie doch, dass sie die Misere im Zweifel immer aufs Volk schieben kann.

Die finanzielle Unterstützung von 199.000 Euro jährlich plus Bürospesen ist ein geringer Trost, so viel mehr könnten wir für ihn tun.
Insider berichten, dass die CDU im zu Ehren einen Antrag im Bundestag durchbringen will, der hungernde Kinder in Afrika verpflichtet, Wulff jeden Monat zehn Cent zu schicken oder alternativ ein bis zwei Rettungsschirme ins Hause Wulff abzuleiten.




So erhebe ich nun mein Glas und trinke in Ehren auf den Mann, der dafür gesorgt hat, dass das Dschungelcamp nur noch das zweitnervigste Thema in Presse, Fernsehen und Kaffeepausen wurde.

Ich erhebe mein Glas auf den Mann, der sich in Zeiten der Finanzkrise nicht scheut, einen Kredit aufzunehmen und dies öffentlich nicht oder nur halb oder gar nicht oder irgendwann einmal klarstellt.

Ich trinke auf einen Visionär, der in den Köpfen mancher Menschen kein Mitleid verdient. Diesen Leuten habe ich nur eins zu sagen:
Recht haben sie, er verdient kein Mitleid, er verdient 199.000 jährlich plus Bürospesen!

Ich trinke auf den Politiker, der nach Ludwig XIV die krachendsten Partys schmiss und keine Kosten und Mühen scheute, vor allem, weil es nicht seine Kosten und Mühen waren, Kenner nannten ihn hinter vorgehaltener Hand auch deshalb "Sonnenpräsident".

Doch vor allem trinke ich heute Abend auf die Tauben, die unendlichen Massen an Tauben und sonstigem Federvieh, die durch gesammelte Brotkrümel und Körner von mir angelockt wurden und das Auto Christian Wulffs während dieser Feier zugeschissen haben.


 Salut!

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