Mit jedem Jahrzehnt schreiten wir schnelle Schritte voran in die Zukunft und trotzem dem Fakt, das die bisherige Existenz der Menschheit zeitlich gesehen nichig ist.
Wir entwicklen uns schneller als jedes der uns bekannten Lebewesen jemals zuvor, dafür sollte uns jemand einen gottverdammten (imaginären) Orden umhängen.
Wir erfinden globale Kommunikationsmechanismen, entdeckten, forschten, entwickelten, wuchsen digital zusammen, errichteten Staatsformen, medizinische Versorgung, politische und soziale Netzwerke und schaffen es jeden Spätnachmittag wieder unsere TV Sender mit Inhalt zu füllen, der uns die Langeweile des Wohlstands ein wenig weniger langweilig erscheinen lässt!
Und mit jedem dieser Schritte, die uns einander näher brachten, unseren Standpunkt in der Kette der Evolution festigten, verloren wir immer mehr den Bezug zu der einfachsten aller Antworten nach der großen Frage nach dem Warum:
Dem darwinistischen Sein
Die Evolution und Darwins Erkenntnisse darüber lehrten uns (Kreationisten überspringen besser die folgenden Zeilen), dass das essentiellste der Evolution das Überleben des am besten Angepassten, "survival of the fittest" ist.
Wenn wir all unsere Taten und Bestrebungen als Individuum runterrechnen, enden wir immer genau da: Bei dem Fortbestand des Seins und der eigenen Art. Selbst die emotionalsten Verhaltensmuster von uns lassen sich schlußendlich auf genau das zurückrechnen.
Gleichzeitig ist es doch erstaunlich, wie gut die Menschheit es verstanden hat ihre eigene Ausrottung zu perfektionieren, es reicht nicht, sich auf die offensichtliche Selbstzerstörung in Form von Umweltverschmutzung und Klimawandel zu beschränken, man perfektioniert nebenher auch noch den militärischen Suizid, die Rede ist von Atom-/Wasserstoffbomben, Sandburgen kaputt machen für Erwachsene!
Nie zuvor in der Geschichte gab es eine ähnlich mächtige Waffe, die allein durch ihre bloße Existenz Angst und Schrecken verbreitete, der kalte Krieg diente in der Hinsicht als anschauliches Beispiel.
Über 20.000 nukleare Sprengköpfe existieren im Jahr 2011 weltweit.
14.000 dieser Waffen sind militärisch operational und damit unmittelbar verfügbar.
Die stärkste dieser Waffen, die jemals gezündet wurde, war die sogenannte Zar-Bombe, die am 30 Oktober 1961 von der Sowjetunion in 4000 Metern Höhe getestet wurde. Die Druckwelle dieser Bombe umrundete zweimal spürbar unseren Erdglobus, dreimal messbar, der Atompilz gewann eine Höhe von etwa 64 Kilometern. Um diese unglaubliche Zerstörungskraft greifbar zu machen sei hier in Bildform dargestellt, was meiner Heimatstadt Köln wiederfahren würde, der ewige Klüngel mit Düsseldorf würde hiernach ganz offensichtlich keine Rolle mehr spielen.
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Man braucht kein Statistiker zu sein, um sich ausrechnen zu können wie hoch die Chancen liegen, dass von diesen über 20.000 Atomsprengköpfen niemals wieder einer abgefeuert wird.
Die Angst vor dieser Gefahr macht Befürworter wie Gegner blind für die Realität.
Wir fürchten die Vorstöße des Irans zur eigenen Atombombe und lesen davon täglich in der Zeitung, erst kürzlich kündige Nordkorea neue Atomwaffentests an.
Gleichzeitig scheint es aber niemanden zu stören, dass 11.000 Sprengköpfe in Russland oder 8.500 in Amerika in der Hand von Präsidenten liegen, die im Schnitt alle 6 (Russland) beziehungsweise 4 (Amerika) Jahre das Amt wechseln und darüber hinaus auch bereits reichlich Gebrauch von ihrem Arsenal gemacht haben, militärisch und zu testzwecken. Jeder von uns muss sich jetzt selbst fragen, wieviele Spinner es auf der Welt gibt und wieviele dieser Spinner Spinner wählen.
Atomtest auf dem Bikini Atoll |
Eine Lösung des status quo der Atomfronten scheint in weiter Ferne zu liegen, unmöglich bis nicht durchführbar wirkt eine komplette Abrüstung aller Länder, zu groß die Wahrscheinlichkeit der Machtgier Einzelner, zu groß der fast lächerliche Gedanke, Atomwaffen müssen in den Händen der "Guten" bleiben, sonst hätten die "Bösen" ja den Freifahrtsschein für Angst, Terror und Schrecken:
Hollywood makes you see things, whhich aren´t there!
Hat der kalte Krieg nicht einfach nur die Fronten gewechselt und durch einen wärmenden Mantel in Form von medialer Zusülzung nur an Kälte verloren, nicht jedoch an Aktualität?
Hat nicht jeder von uns bei erneuten Atomwaffentests in einem x-beliebigem Land das Gefühl, dass alle anderen Atommächte den Finger zitternd über dem eigenen roten Knopf halten, wie kleine Kinder, denen man das Spielzeug nehmen will?
Reichen uns nicht Tschernobyl, Hiroshima, Fukushima oder ein nicht mehr zu erkennendes Bikini Atoll um zu erkennen, das kein Konflikt es auch nur im Entferntesten wert wäre ähnliches erneut bewusst zu provozieren? Welcher Mensch wäre bereit reinen Gewissens den metaphorischen roten Knopf zu drücken?
Wissen ist Macht, doch braucht es auch einen Kopf um diese Macht sinnvoll einzusetzen.
In diesen Zeiten frage ich mich allerdings, ob die Legende um den Freibeuter Klaus Störtebeker, der nach seiner Enthauptung noch an 11 Kameraden vorbeigelaufen sein soll um diese vor dem Tod zu bewahren, nicht doch einfach nur eine treffende Metapher für den jetzigen Kurs der Menschheit war.
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