Mittwoch, 17. November 2010

Ich bin Jack´s stinkwütender Gallengang

Ich bin ein Niemand, ein Geist, der klar zu erkennen ist und doch von niemandem gesehen wird.
Ich bin ein Mensch und doch hat mich eine höhere Macht zu etwas anderem gemacht. Eine Gesellschaft, deren ich weder angehöre noch mich "dazugesellen" darf, trotzdem macht sie mich zu dem was ich bin.
Ich bin eine Art Antisuperheld, ich habe Fähigkeiten, die sonst niemand hat. Ich bin der, der es schafft, das alle in der Bahn wegschauen obwohl sie doch genau wissen, dass ich sie anspreche, doch ich bin ja Niemand, ein Geist...

Ich bin auch Gesellschaftskritiker, nicht weil ich offen und auf hohem Niveau Sozialkompetenzen anprangere, nein mein Leben ist eine Gesellschaftskritik und das ist auch gut so.
Ich bin der, der dich um Geld oder eine kleine Spende bittet, aber dem du natürlich nichts geben willst, denn ich gebe es ja sowieso nur für Schnaps, Drogen oder Frauen aus.
Bin ich das? Ich weiß es nicht mehr. Und wenn, warum darf ich dann nicht Teil der Gesellschaft sein, die mich zu dem machte was ich bin und selbst nicht besser ist?
Ich bin der, der vielleicht Abends Schnaps trinkt, damit ich nur wegen der Kälte zittere und morgens von den Jugendlichen angepinkelt werde, die gegenüber im Club durchgemacht haben.
Ich bin das Gerstenkorn im Auge, der Schandfleck, der oft und gerne von der Polizei von offenen Plätzen verscheucht wird, weil ich nicht ins Panorama passe.....ich bin Gesellschaftskritik in Persona und doch manchmal wohl kein Geist, nur wenn es passt.

Ich bin ein Antisuperheld, der seine Geheimnamen nicht versteht. Ich bin "Penner" und schlafe doch weniger und schlechter als der Rest der Erdkugel. Ich bin "Obdachloser", dabei schlafe ich seit Jahren im Hotel der "1000 Sterne". Ich werde "Asylant" genannt und frage mich dann oft, wann mir mehr Asyl angeboten hat.

Zitat Wikipedia:
"Unter der Bezeichnung Asyl versteht man Zufluchtsort, Unterkunft, Obdach und Freistatt bzw. Freistätte, aber auch Schutz vor Gefahr und Verfolgung. Im speziellen meint man damit die temporäre Aufnahme Verfolgter."


Ich bin der singende, tanzende Abschaum der Welt. Ich bin das Leiden Christi, nur mit weniger Fans und einer längeren Passion. Ich bin der Weckruf an die Gesellschaft, der leider nicht ankommt, da mir ja doch keiner zuhört. Ich bin der Spiegel der Gesellschaft, der im Flur hängt und leider nie benutzt wird.



Ich bin eigentlich wie alle anderen und Niemand, ein Geist, 
der klar zu erkennen ist und doch von niemandem gesehen wird....Ich wünschte Ich wäre ein Denkanstoß!

Quelle: Wikipedia Autor: Eric Pouhier

2 Kommentare:

  1. Ich erlebe täglich wie sich "Die bessere" Schicht unserer Gesellschaft, oder jene die Glauben es zu sein, viel weniger haben als manch eines unserer Stadtgespenster. Diese haben oft mehr Herz, Selle und Verstand als viele anderen.
    Doch unsere Gesellschaft ignoriert diese Tatsachen. Ist ja schließlich nur das morgendliche Gespenst das wie jeden Tag vor dem Supermarkt rum geistert, für das man sich nicht interessiert braucht. Bis man vielleicht eines Tages sich unerwartet an diesem finsteren Ort wiederfindet und anfängt zu verstehen. Aber solange wird man ihm keinen Blick würdigen ganz im gegenteil, vielleicht wird es sogar eher noch beschimpft.

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  2. Guter Punkt.
    München zum Beispiel fährt Obdachlose an die Stadtgrenze ganz nach dem Motto "Aus den Augen aus dem Sinn"

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