Mittwoch, 4. Mai 2011

For he's a jolly good fellow....

Copyright: Fox
Hab dich!
So oder so ähnlich habe ich damals meine Geschwister darauf aufmerksam gemacht, dass ich ihr Versteck ausgemacht habe und sie meiner überlegenen "Intelligence" nicht gewachsen sind. Betrübt krochen sie aus ihren Ecken und traten der Schmach meines "Victory-Dance" entgegen, der beiläufig bemerkt eine Mischung aus einem epileptischen Anfall und Yogi-Bär wenn er Hunger hat ist.
Was war dieser Siegestaumel für ein glorreicher Moment, man hatte das Gefühl, seit Jahren auf der Suche gewesen zu sein und nun hat die lange Suche endlich ein Ende.


Für jemand anderen ging vor kurzem auch die Suche zu Ende, wie wir alle wissen spielte die USA ja seit etwa 10 Jahren "Hide und Seek" mit Osama Bin Laden. Hier der offizielle Geheimtipp:




Doch genau das hatte nun ein jähes Ende, am 2.Mai 2011 wurde Osama vermutlich von einem Rudel Seehunde (Navy Seals) getötet. Für alle, die nicht genau wissen was Seal heißt, hier einige verschiedene Möglichkeiten:

Seal oder SEAL ist die Bezeichnung für:
  • einen englischen Sänger
  • eine grafische Benutzeroberfläche für DOS
  • eine Sound-Bibliothek für verschiedene Plattformen (Synthetic Audio Library)
  • ein britisches U-Boot, das von der deutschen Kriegsmarine aufgebracht wurde
  • ein Mitglied einer amerikanischen Spezialeinheit
  • einen Verschlüsselungsalgorithmus
  • eine Programmiersprache
  • einen Ort in England
  • die englische Bezeichnung für eine Robbe
  • ein Projekt der Universität Leibnitz, zur Verbesserung der Ausarbeitung von Gesetzestexten 
Suchen Sie sich selbst die Möglichkeit aus, die Ihnen am ehesten zusagt, mir gefallen die Killerrobben, heimisch in Pakistan, noch immer am besten!

Viele zweifeln den Tod an, verlangen nach Beweisen wie Fotos oder ähnlichem. Man könnte fast meinen, die Menschen vertrauen der Us-Regierung nicht. Dabei ist die Nachricht vermutlich genau so wahrheitsgetreu wie die Mondlandung, das Attentat auf John F. Kennedy und der Fakt, dass Saddam Hussein Massenvernichtungswaffen  besaß.

Frenetisch wurde sein Tod gefeiert und aus aller Welt meldeten sich Stimmen:

Kanzlerin Angela Merkel bezeichnete die Kommandoaktion als "Sieg der Kräfte des Friedens" und alleine hieran erkennt man wie kolossal dieses Ereignis war, ist es doch nicht allzu einfach in einem vom Krieg gebeutelten Land einen Sieg im Namen den Friedens zu erlangen indem man jemanden erschießt.
Dieses Rätsel können sie übrigens kostenfrei mit nach Hause nehmen und weiterverschenken.

CSU-Chef Horst Seehofer äußerte ein "Gefühl der Freude", nun gerade die Christ-Demokraten feiern ja schließlich auch jedes Jahr Tod und Auferstehung Jesu, dann bitte auch den Tod von Bin Laden! Und lasst uns nicht vergessen: Ein Gefühl der Freude bei einem Christdemokraten ist ungefähr so, wie wenn wir Durchschnittsbürger uns vor Freude ins Höschen machen.


Doch verlieren wir mit Osama Bin Laden nicht nur den "schlechtesten Menschen der Welt", nein wir verlieren mit ihm auch einen großen Investigativ-Journalisten.
Viele von uns werden sich an seine minimalistisch gehaltenen, doch in ihrer Zuschauerzahl unheimlich erfolgreichen Videotagebücher erinnern in denen er uns in regelmäßigen Abständen Frohe Ostern und den Tod aller Ungläubigen wünschte!
Diese Ansprachen waren so tiefgreifend, wie sie relevant waren, nämlich gar nicht.

Darüber hinaus fand er viele Gleichgesinnte, die ähnlich viel Spaß am Verstecken entwickelten wie er, er gründete die Spielgruppe Al-Qaida, ein Netzwerk von extremen Versteckspielern, Geheimdienstquellen zufolge verstecken sie sich auf der ganzen Welt und werden sporadisch auch gefunden.

Internen Quellen zufolge sollte Osama auch aus der SPD ausgeschlossen werden, dieses Vorhaben wurde aber zu seinen Gunsten nicht durchgeführt, man wird ja wohl noch ein bisschen terrorisieren dürfen.

Wie wir auch alle bereits mitbekommen haben, wurde Bin Laden kurz danach auf offener See bestattet, hier ein Bild, wie diese Szene in etwa ausgesehen haben könnte:
Typische Seebestattung unter Freibeutern

Verlässlichen Quellen zufolge ist die Welt ab jetzt eine bessere. Ja wirklich!
Und weil die "erst schießen dann fragen" Nummer so gut geklappt hat empfiehlt Senator John McCain genau dasselbe Rezept für Muamma al-Gaddafi.

"Wir sollten sein Kommando und seine Kontrolle ausschalten, und wenn er dabei getötet oder verletzt wird, ist das gut" (John McCain in der CBS-Talkshow)

Ich glaube da hat jemand meinen Brief nicht bekommen, auf die Post ist heutzutage nichtmal in digitaler Form Verlass.




Egal, was wir aus all dem mitnehmen sollten ist,
dass Menschen die andere Menschen erschießen gute Menschen sind, wenn der Mensch den sie erschossen haben vorher selbst Menschen erschossen hat und damit ein böser Mensch geworden ist und zum Wohle der Menschheit erschossen gehört.

Schreiben sie sich diesen Satz hinter die Ohren, denn er reflektiert unseren tief verwurzelten Sinn für Gerechtigkeit und Justiz.
Es gibt Härtefälle, in denen selbst die Supernanny nicht mehr helfen kann und wir sind uns hoffentlich alle einig, dass der Benimm-Stuhl hier keine Wirkung gezeigt hätte.

Am Ende bleibt also nur noch, danke zu sagen:

  1. Danke für die stundenlangen Aufenthalte im Flughafen-Check-Point
  2. Danke dafür, dass ich keine Nagelknipser, Nagelfeilen, Maniküresets, Deo-Roller, Kamerastative, Nagellackentferner, Streichhölzer, Fieberthermometer, Flüssigkeiten über 100 ml und Skateboards mehr mit an Bord nehmen darf.
  3. Danke für 10 Jahre "Hide and Seek"
  4. Danke für die Einschaltquoten (Al Jazeera und Fox)



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